Museo Nacional Colegio de San Gregorio, Spanien

Prächtiger Eingang des ehemaligen Colegio de San Gregorio

Nähert man sich dem Museo Nacional Colegio de San Gregorio (ehemals: Museo Nacional de Escultura) nahe des Plaza de San Pablo wird einem der beeindruckende Blick auf das ehemalige Colegio de San Gregorio geboten. Diese einstige theologische Studieneinrichtung wurde im Jahr 1487 von Fray Alonso de Burgos begründet und im gotischen Stile der Katholischen Könige erbaut. Im Jahre 1933 wurde das prachtvolle Gebäude zum Sitz des Museo Nacional Colegio de San Gregorio, in dem die Besucher täglich Werke von Vertretern wie Alonso Berruguete und Juan de Juni bestaunen können.

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Das Museum zeigt die Entwicklung der Spanischen Kunst im Bereich des Skulpturenhandwerks ab dem Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert. Ein besonderes Augenmerk wurde dabei auf die europäischen Einflüsse im Laufe der Zeit gerichtet. Die gewaltige Sammlung ist in mehreren historische Gebäuden in unmittelbarer Nähe zueinander untergebracht: Colegio de San Gregorio, Palacio de Villena, Casa del Sol und Iglesia de San Benito el Viejo. Die Stile der Exponate reichen von der Gotik, über die Renaissance, den Manierismus und Barock bis hin zum Rokoko.

Im Palacio de Villena werden auf drei verschiedenen Etagen Werke aus Bronze, Stein, Holz und Ton ausgestellt. Das Erdgeschoss des Palacio de Villena besteht aus acht Räumen. Beim Betreten des ersten Raumes findet man sich inmitten des 15. Jahrhunderts – in der Zeit der Gotik – wieder. Die ausgestellten Werke fanden zu den Herrscherzeiten der Katholischen Könige Isabel I. und Fernando II. großen Anklang. Die Highlights der Gotik-Sektion sind das Altarbild von San Jerómino und Skulptur der Jungfrau Maria.

Das Casa del Sol beherbergt einen Teil der Sammlung des Museo Nacional

Die Besichtigung geht nun über zum Stil des Manierismus. In den Ausstellungsräumen zwei bis vier betrachtet man die aus dem 16. Jahrhundert stammenden Skulpturen der beiden als größten geltenden Künstlern Alonso Berruguete und Juan de Juni. Die Werke zeigen die Gewalt und Brutalität der verschiedenen Etappen der christlichen Kirchengeschichte. Hier stehen vor allem die Kreuzigung Jesu sowie das Leiden seine Anhänger im Vordergrund. Untermalt wird der Schmerz durch die sehr deutlichen Gesichtsausdrücke der Betroffenen und explizit dargestellte Wunden.

Die Räume fünf bis acht repräsentieren die Arbeiten aus dem 17. Jahrhundert. Stark beeinflusst von der andalusischen Ausdrucksform werden hier unter anderem Stücke von Pedro de Mena, Alonso de Cano und Josè de Mora gezeigt. In der ersten Etage befinden sich die Räume zehn bis siebzehn, in denen Exponate aus dem 16. Jahrhundert ausgestellt werden und somit die frühe Renaissance einleiten. Auch hier ist die Jungfrau Maria als zentrale Figur der Sammlung häufig mit dem Jesu-Kind abgebildet. Präsentiert werden Darstellungen von Diego de Siloe und Felipe Vigarny.

Der Barock-Stil findet in dieser Ausstellung seinen Platz in den Räumen vierzehn bis siebzehn, die sich in der dritten Etage des Palacio Villena befinden. Erneut steht eine tragische Dokumentation historisch religiöser Ereignisse im Vordergrund, die einmal mehr die kastilische Kunst des Skulpturhandwerks verdeutlicht. Unter anderem erweckt Juan Alonso Villabrille y Ron mit seiner Interpretation der Köpfung des Apostels St. Paul eine gewisse Dramatik, die den weiteren Gang durch die barocke Kunst gebührend einleitet.

Insgesamt überwältigt das Museo Nacional Colegio de San Gregorio Kunst- und Kulturbegeisterte mit äußerst ausdrucksstarken Werken spanischen Skulpturhandwerks vom 13. bis hin zum 19. Jahrhundert. Zu finden ist das Museum in der Straße Cadenas de San Gregorio 1, 2 und 3, die man mit den Buslinien eins und zwei erreicht.