Ciudad Universitaria, Spanien

Moncloa desde Ciudad Universitaria.

Der weitläufige Campus der größten Madrider Universität Complutense gleicht mit seiner riesigen Fläche von 320 Hektar schon eher einer kleinen Stadt als einer Lehranstalt, deswegen nennen die Madrilenen die Anlage auch gerne ’Ciudad Universitaria‚ (Universitätsstadt). Auf dem Gelände befinden sich neben den verschiedensten Fakultäten der Universität etliche Sportanlagen, Studentenwohnheime, Mensen, Festsäle und Laboratorien. Besucher finden den Hochschulkomplex stets sauber und gepflegt vor, mit prachtvollen Baumalleen und Gärten. Sagenhafte 130.000 Studenten sind derzeit an der größten Universität Spaniens immatrikuliert. Neben der Complutense gibt es in der spanischen Hauptstadt noch drei private und eine kirchliche Hochschule.

Zerstörungen des Ciudad Universitaria im Spanischen Bürgerkrieg

Die Universidad Complutense, die erste Universität Madrids, wurde im Jahr 1836 feierlich in der Calle San Bernardo eingeweiht. Doch schon bald wurde es zu eng in den Räumen und so gründete König Alfonso XIII. auf königlichem Gelände den neuen Campus in der Nähe des Parks Parque del Oeste, in dem heutzutage viele Studenten gerne ihre Mittagspause verbringen. Im Spanischen Bürgerkrieg wurden etliche Gebäude des Universitätskomplexes zerstört, da die Hauptverteidigungslinie der Republikaner direkt durch den Park verlief und so die Hörsäle vom Artilleriefeuer schwer beschädigt wurden. Zudem hatte sich der General Francisco Franco in einigen Sälen verschanzt, ein Grund mehr für die republikanischen Truppen, die Gebäude unter Beschuss zu nehmen.

So folgte im Anschluss des Bürgerkriegs eine lange Zeit des Wiederaufbaus. Erst in den 1970er Jahren waren alle Fakultäten rekonstruiert. Diese lange Zeitspanne der Wiedererrichtung hat zur Folge, dass der Besucher heute sehr schön die verschiedenen architektonischen Stilrichtungen der vergangenen Jahrzehnte auf dem Campus wiederfinden kann: von avantgardistischen Bauten bis hin zu einfachen, recht schlichten Gebäuden wie etwa die Facultad de Filosofía y Letras (Geisteswissenschaftliche Fakultät), die Franco während seines Regimes erbauen ließ. Insgesamt ergibt sich so ein buntes Bild verschiedener Baustile. Auch in den letzten Jahren sind noch eine Vielzahl an neuen Gebäuden hinzugekommen, so dass der Universitätskomplex ausgedehnt werden musste und sich nun bis zur Puerta de Hierro hinzieht. Ein Ende der Erweiterungen ist aufgrund der steigenden Studentenzahlen nicht abzusehen.